2. Schulbrief im Schuljahr 2017/18: Wem nicht geholfen wird, der helfe sich selbst!

Bisher vernehmen wir vom Land und vom Bezirk nur vage Aussagen und Andeutungen. Wir fragen uns: Nach welchen Kriterien werden die Sanierungsvorhaben priorisiert? Was ist mit dem baulichen Unterhalt bis zum Beginn der Sanierung?

Können seit Jahren angemeldete bauliche Verbesserungen, z. B. zum Ausbau von Computerräumen, schon vor der Großsanierung vorgenommen werden?

Die Antworten fehlen!

Zeit ist ein kostbares Gut und unsere Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte lernen und lehren im Hier und Heute und nicht in der Zeit nach der Sanierung. Das Handeln darf nicht eingestellt werden!

Die Schule selbst hat dabei nur einen sehr kleinen Handlungsspielraum, den sogenannten Verfügungsfond, über dessen Mittel die Schule selbst verfügen können sollte. Auch kleinere Maßnahmen zum baulichen Unterhalt dürften so finanziert werden, eine Voraussetzung dafür ist die Abstimmung mit dem Schulträger, dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Auch im Jahr 2018 möchte ich einen größtmöglichen Teil des Verfügungsfonds für bauliche Verbesserungen an unserer Schule ausgeben.

 

Toilette vorher und nachher

 

Auf den Fotos (oben) können Sie gut ein Beispiel unserer Aktivitäten und Bemühungen sehen, die die Situation im Hier und Jetzt im Sinne unserer Schülerinnen und Schüler verbessern (links die Jungentoilette, wie sie gestern noch in der Sendung von Mario Barth zu sehen war, rechts der aktuelle renovierte Zustand).

Wir werden mit unseren geringen Mitteln weiter renovieren. Zusätzlich werden auch die Eltern wieder einzelne Räume selbst streichen! Die Einnahmen eines geplanten Spendenlaufs werden diesmal keine sozialen Projekte erreichen, sondern für frisch gestrichene Wände sorgen und der Förderverein unserer Schule wird sauber gestrichene Gänge und Klassenräume finanzieren usw. 

Das Geld aus dem Verfügungsfond könnten wir übrigens ansonsten auch für Sachmittel, Fortbildung oder besondere pädagogische Projekte verwenden!

Die fehlenden Informationen seitens des Schulträgers oder des Landes sind im Übrigen auch der Grund, warum ich als Schulleiter weitere Interviewanfragen und Anfragen für Dreh- und Fotogenehmigungen in letzter Zeit abgelehnt habe. Als Schulleiter warte ich weiter sehr gespannt und ungeduldig auf aufschlussreiche Antworten. Meine früheren Äußerungen waren durchaus geprägt von Optimismus. Einiges davon können Sie unter den unten aufgeführten Links nachverfolgen. Und ich freue mich tatsächlich immer noch darauf, über eine zukunftsorientierte bauliche Entwicklung unserer Schule nachzudenken und an dieser mitzuwirken. Optimismus kann eine Herausforderung sein!

Bei all diesen offenen Fragen und der Berichterstattung über marode Schulbauten darf nicht das Bewusstsein dafür verloren gehen, dass der Schulbetrieb weiterläuft; die Kinder, die Jugendlichen und die Lehrkräfte sind fast täglich in der Schule, sie ist Arbeits- aber auch Lebensraum für uns. Wir haben uns wohl an die Lern- und Arbeitsbedingungen gewöhnt oder besser gewöhnen müssen. Es darf dabei aber nie vergessen werden, welche hervorragenden Leistungen Schülerinnen und Schüler und welches Engagement und welche Leistung die Lehrkräfte trotz der Bedingungen vollbringen. Sie können davon auch immer wieder auf dieser Homepage lesen.

Bleiben wir optimistisch!

Andreas Krenz

(Schulleiter am Schadow-Gymnasium)

 

Artikel und Hintergrundinformationen zum Zustand der Schule aus den Medien

aus der Berliner Zeitung (4.11.2017)

und 

Deutschlandfunk (25.12.2017)

 

Angaben zu den Fotos:

links: Charles Yunck (BZ, letzter Zugriff 15.3.2018

rechts: Andreas Krenz, im März 2018

 

Der 2.Schullbrief 2018 ist auch als Download verfügbar.

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